Gerade Selbstständig gemacht, ein frisch angemeldetes Gewerbe und die Abzocke der Krankenkassen, die dafür aber anscheinend nichts können, da das Gesundheitssystem ja vom guten alten Staat geregelt wird. Was soll ich sagen? Begriffe wie „freiwillige Krankenversicherung“ und „Mindesbeitragsbemessungsgrenze“ etc. stoßen mir im Moment auf sehr üble Art und Weise auf. Bisher habe ich meine selbstständigen Aktivitäten im kleineren Stile ausgeführt und war somit bisweilen über meine Eltern familienversichert. Dies geht – meines Wissens nach – bis zum 23. Lebensjahr, wo ich mit meinen 21 Jahren ja offensichtlich noch hereinpasse.
Da ich nun aber nicht nur diese 350 Euro monatlich verdienen möchte, sondern durch die enorm gestiegene Anzahl an Aufträgen und auch den Umfang der Aufträge solche Summen teils schon mit einer Rechnung voll und ganz abdecke, stehe ich natürlich vor einem gewissen Problem.
Nun ja habe ich mich also mit der Krankenkasse kurzgeschlossen und mir wurde eine „freiwillige Krankenversicherung“ ans Herz gelegt, da Selbstständige nicht gesetzlich zu einer Krankenversicherung verpflichtet sind. Diese würde dann rückwirkend zum 03.08.2006, dem Tag meiner Gewerbeanmeldung in Kraft treten. Beitragstechnisch dachte ich (tragischerweise) anfangs, dass die mir genannten Beiträge von ca. 125 Euro monatlich, die dann einen Gesamtverdienst von ca. 820 Euro ermöglichen, auch fest wären. Doch es kam anders. Da ich ja nun mal Selbstständig bin und derzeit keinerlei anderer Tätigkeit nachgehe stellt die „Selbstständigkeit“ den Mittelpunkt meines erwerbstätigen Lebens dar. So oder so ähnlich hat das die Krankenkasse formuliert. Nun ja jedenfalls soll ich nun an freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen monatlich knappe 300 Euro zahlen, da ich an einem Mindestverdienst-Maß der Selbstständigen von 1837,50 Euro („Mindesbeitragsbemessungsgrenze“) gemessen werde. Alle Leute, die mit ihrem Gewinn unterhalb dieser Grenze angesiedelt sind, werden trotzdem so versichert als würden sie diesen eben genannten Betrag verdienen.
In meinen Augen ist diese Regelung gerade für Existenzgründer völlig bescheuert. Vor allem für Existenzgründer, die nur eine „schulische Ausbildung“ gemacht haben und somit kein Geld in die Arbeitslosen-Kasse eingezahlt haben und folglich auch jegliche Zuschüsse egal welcher Art seitens der Bundesagentur für Arbeit versagt kriegen.
Was zeigt uns dieser ganze Schlamassel?
Wer ehrlich ist und all seine Aktivitäten in rechtmäßiger Form anmeldet ist angeschissen. Denn wer im Gründungszustand monatlich vielleicht 800-900 Euro monatlich verdient, was als Quereinsteiger sicherlich schon mal respektabel ist, und davon gleich 300 Euro wieder für die Krankenversicherung abdrücken darf, kann sich getrost als „verarscht worden“ bezeichnen.
Da lohnt sich das ganze nicht. Hartz 4-Empfänger haben es da sicherlich besser, die kriegen wohl das selbe „Gehalt“ und können dafür den ganzen Tag auf der Couch rumlungern, sich Gerichtsshows reinziehen und abends vom Staat bezahlte Biere in sich hereinschütten. Danke Deutschland!